Should I Stay Or Should I Go!

Den Song von Clash hatte man in den letzten Wochen durchaus mehr als einmal im Ohr, nicht nur als Musikliebhaber, sondern auch als Börsianer. Der britische Souverän, mitunter auch als "Volk" bezeichnet, hat gesprochen und sich für den BREXIT entschieden.

Ökonomisch mag man die Entscheidung kaum nachvollziehen können - jeder UK-Bürger zahlt pro Jahr 138 GBP für die EU-Mitgliedschaft (im Gegensatz zu 280 GBP, den deutsche Bürger zahlen). Das ist nicht viel, wenn man die Wohlfahrtsverluste, die kurzfristig zu erwarten sind in Betracht zieht und vor allem auch die Kosten, welche die bilateral auszuhandelnde Verträge und deren Umsetzung mit der EU und dem Rest der Welt in den kommenden Jahren verursachen.

Politisch jedoch ist der BREXIT in Anbetracht des Bürkratiemonsters, mit Namen EU, durchaus zu verstehen. Welcher in der EU lebende Bürger will wirklich ein standardisierter EU-Büger sein - oder nicht doch lieber Staatsbüger seines Landes, mit nationaler Tradtion und unterschiedlichen demokratischen Gepflogenheiten?

Die EU verspricht Transparenz und lebt die Intransparenz. Man verpricht dem Volk Partizipation und schließt es von wichtigen Entscheidungen aus. Man verspricht Volksnähe, dabei führen sich die EU-Kommissare auf, wie Feudalherrscher. Man reagiert auf die zunehmende Vernetzheit und Komplexität mit (simplen) Floskeln wie "spannende Zeiten" oder "Europa wird zusammenstehen".

Der Keil zwischen dem Volk und dessen Repräsentanten könnte nicht größer sein und Brüssel war noch nie weiter weg von Europa, als heute. 

Zu den Märkten gibt es heute sicherlich viel zu sagen und zu schreieben, aber welcher Chart drückt die historische Entscheidung von heute besser aus, der von Pfund. Nicht der Preischart (den zeigt schließlich jeder), sondern die prozentualen täglichen Veränderungen im historischen Kontext. Ein Kommentar hierzu: überflüssig. 

QUELLE: BLOOMBERG

 

 

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