CFD-Broker im Visier des Staatsanwalts!

Kennen Sie Börsenregel Nummer 19? An der Börse geht es zu wie im Dschungel: Nur die Beute zählt.

Mit dieser kernigen Werbebotschaft versuchte der CFD-Broker CMC Markets noch vor einigen Jahren Kunden zu gewinnen, pardon, ich meinte Beute.

Denn die jüngsten Berichte lassen für mich keinen anderen Schluss zu, als dass dieser Slogan ein  hausinterner, zur Steigerung des Verkaufserfolges, gedachter Motivationsspruch war oder vielleicht immer noch ist. Er klingt wie Hohn und Spott im Lichte der jüngsten Nachrichten.

CMC MARKETS IM FOKUS DER STAATSANWALTSCHAFT

Wie nämlich auf der Webseite der Wirtschaftswoche vom 21.10.2013  zu entnehmen ist, ermittelt nunmehr die Staatsanwaltschaft gegen CMC Markets. Und das auf Grundlage einer Strafanzeige eines Kunden, der zuvor in einem Zivilprozess von CMC Markets 16.200 EUR an Schadensersatz erhalten hat. Dem Kunden entstand durch die Abrechnung zu mehrfach „fehlerhaften Kursen“ ein Verlust in dieser Höhe.

Zwar sind diese „fehlerhaften Kurse“  mittlerweile verjährt, juristisch also nicht mehr angreifbar, jedoch sind mehrere Klagen wegen falscher Kursabrechnungen in Vorbereitung. Die Kanzler Doerr und Partner aus Wiesbaden, beschäftigt sich dem Fall.

Bei fehlerhaften Kursen geht es um die Preisstellungen, die mitunter erheblich vom aktuellen Marktpreis (Referenzmarkt) abweichen. In der Regel sind eigene Händler oder Computerprogramme am Werk, welche die Preise zugunsten des Brokers gestalten. In diesem Fall macht der Broker also einen Gewinn, auf Kosten des Kunden.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen CMC Markets wegen Prozessbetruges. Demnach sollen die Vertreter von CMC Markets im oben geschilderten Zivilprozess schlicht und ergreifend die Unwahrheit gesagt – mit anderen Worten: gelogen – haben.

Für einen Broker, der Geldgeschäfte für sie abwickelt, ist das nicht sehr vertrauenserweckend, wie ich finde.  Und da Forex- und CFD-Geschäfte bekanntlich nicht über die Börse, sondern OTC, also „Over the Counter“ (außerbörslich) gehandelt werden, lebt dieses Geschäft von der wichtigsten Währung eines Anlegers, dem Vertrauen. Die Formel ist also recht einfach: Kein Vertrauen (mehr), kein Geschäft (mehr).

DER NÄCHSTE SKANDAL

Den Bericht nehme ich sehr ernst, denn die Autorin Annina Reimann hat nun, so wie es scheint, auch den zweiten Skandal in der CFD-Broker Branche aufgedeckt.

Sie erinnern sich, dass die Korrespondentin, bereits im letzten Jahr auf die Fehlentwicklung bei der FXdirekt Bank AG, einem Forex- und CFD-Broker aus Oberhausen, aufgedeckt hat.

Der resultierende Kundenexodus führte letztlich dazu, dass die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)  am 21.12.2012 ein Moratorium über die FXdirekt Bank AG verhängte. Von den dann noch betroffenen rund 3.200 Kunden wartet heute noch immer ein Teil auf die Rückerstattung der Einlage, die sich meinen Informationen nach auf zirka 17,2 Millionen Euro beliefen.

ACHTEN SIE BEI DER BROKERWAHL AUF BÖRSENREGEL NUMMER 1

Ich will mich an dieser Stelle nicht selbst loben – aber nicht umsonst warne ich seit Jahren unverdrossen  vor den palaktiven Marketingsprüchen einiger CFD-Broker.  Geldanlage und die Abwicklung von Geldgeschäften sind ein seriöses Geschäft – Dschungelmanieren haben hier nichts zu suchen, wie ich finde.

Nach wie vor gibt es zu viele Forex- und CFD-Anbieter am Markt und entweder wird es eine Konsolidierungswelle geben, die dazu führen wird, dass kleinere Broker von den großen Anbietern übernommen werden. Oder aber, es wird zu weiteren Fällen nach dem Vorbild der FXdirekt Bank AG oder CMC Markets kommen.

Die Forex- und CFD-Branche nun aber in Sippenhaft zu nehmen ist absolut falsch!

Nach  wie vor gibt es einige (wenige) gleichermaßen sehr gute wie seriöse Broker. Ich kenne die Verantwortlichen, die Prozesse und Organisation, kurzum ihre Geschäftspraktiken, seit Jahren. Ich weiß daher sehr genau, dass für diese Firmen die wichtigste aller Börsenregeln alles andere als ein Lippenbekenntnis ist. Börsenregel Nummer 1 lautet nämlich: „Veräppele Deine Kunden nicht!“

Ich helfe Ihnen, wie immer. gerne und vertrauensvoll bei der Wahl Ihres Brokers und stehe für Rückfragen unter

Seibel@TradingStories.de

gerne zur Verfügung.

Zum Artikel der WiWo geht es hier:

 

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