SP500 mit schwächlender AD-Linie

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Der S&P 500 ist der größte Aktienindex der Welt. Mit seinen 500 Titeln repräsentiert er, wie kein zweiter Index, die Entwicklung der größten amerikanischen Unternehmen. Eben diese 500 Titel lassen neben allgemeinen Aussagen über den Zustand der US-Wirtschaft auch sehr gute Analysen über die Marktbreite treffen. Als Marktbreite bezeichnen wir die Anzahl der gestiegenen zu den gefallenen Aktien. Es gibt zwar andere Konzepte der Marktbreite, aber für unsere Zwecke ist dieses recht einfache Prinzip mehr als ausreichend!

Marktbreite kurz und knapp erklärt

Lassen Sie mich Ihnen die Idee kurz erklären: Wenn von den 500 Titel des S&P´s 400 Titel steigen und nur 100 Titel fallen, dann liegt die Marktbreite bei +300, denn 400-100 = 100. Fallen im Gegenzug, 280 Titel und die restlichen 220 Titel ziehen an, dann liegt die Marktbreite bei 280 – 220 =60. Diese Werte werden täglich ermittelt und aneinander gereiht – es entsteht dann die so genannte AD-Linie. A für advancing (steigende) und D für declining (fallende) Aktien.  Ein Trend kennzeichnet sich dadurch aus, dass die AD-Linie parallel zu den Preisen des S&P 500 verläuft. Entwickelt sich die AD-Linie in eine andere Richtung, weil zB weniger Aktien am Aufwärtstrend teilnehmen, dann ist dies ein Warnsignal – man könnte auch den Vergleich mit einer Autofahrt bemühen: Je weniger Benzin im Tank ist, umso weniger weit kann das Auto fahren, irgendwann holpert es und kommt zum Stillstand. So ist es auch mit einem Trend, der nicht von der Marktbreite unterstützt wird.

Marktbreite schwächelt

Zuletzt konnte der S&P durch seine relative Stärke gegenüber den Indizes vom Rest der Welt überzeugen, getragen vor allem durch die starke Marktbreite. Aber genau hier liegt nunmehr das Problem. Während der S&P weiter munter nach oben zieht, schwächelt die Marktbreite, die wir mit der AD-Linie ablesen. Die AD-Linie sinkt gerade und zeigt nunmehr eine so genannte Divergenz an – AD-Linie und Preise verlaufen also nicht mehr parallel! Zumindest in der Vergangenheit war ein solches Auseinanderlaufen immer wieder ein Vorbote von fallenden Kursen gewesen.

Was Sie jetzt tun sollten

Mein Rat an Sie: Warten Sie mit Neuengagements noch ab. Sicher, es ist bald Weihnachten und der Weihnachtsmann ist auch an der Börse für seine Großzügigkeit bekannt, aber, in den wenigen Wochen bis dahin kann sich der Markt durchaus noch einmal eine Verschnaufpause gönnen. Ich rechne mit einem überschaubaren Rücksetzer in Richtung 1720, ggf. 1700 Punkte. Erst dann ist die Zeit für Weihnachtseinkäufe gekommen. Ich bin sicher, dass uns die AD-Linie wieder beim genauen Timing helfen wird. 

 

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